Intraartikuläre Injektion, Mesotherapie, Bisphosphonate – was ist was?
Arthrose ist eine (nicht nur) von Reitern gefürchtete Erkrankung 😱. Da Pferde im Sport, bzw. sogar im Leistungssport eingesetzt werden, tritt sie leider recht häufig auf. Vielleicht hatte dein Pferd sogar schonmal Arthrose und wurde mit einem der folgenden Präparate behandelt: intraartikuläre Injektion, Mesotherapie, Infusion von Bisphosphonaten.
Aber was hat es mit diesen drei Behandlungsmethoden überhaupt auf sich?
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Wie funktioniert eine Injektion?
Bei einer “Injektion” handelt es sich um die Gabe eines Medikaments in ein Gelenk mit Hilfe einer Spritze. Diese Behandlung findet bei Gelenkerkrankungen (z. B. Arthrose) besonders häufig Anwendung. Das Medikament hat in diesem Fall den Zweck, Schmerzen, die sich häufig als ein Lahmen manifestieren, zu lindern und das Gelenk zu heilen. Es wird dabei oft direkt “intraartikulär” verabreicht, d.h. direkt in das betroffene Gelenk selbst.
Diese Injektionen können bei allen synovialen Gelenken verabreicht werden. Unter synovialen Gelenken versteht man alle frei beweglichen Gelenke, die aus mindestens zwei mit Knorpel überzogenen Gelenkkörpern bestehen und von einer Gelenkkapsel umgeben sind. Das Knie ist z. B. ein synoviales Gelenk. Da diese Gelenke einen großen Bewegungsumfang haben, sind sie besonders anfällig für Entzündungen.
Arthrose: Was ist das?
Bei Arthrose verschleißt der Knorpel der Gelenke schneller als er sich regenerieren kann. Die Konsequenz: Der Knorpel baut nach und nach ab und das betroffene Gelenk entzündet sich. Und das bereitet Schmerzen! Deshalb spritzt man das Medikament direkt ins Gelenk.
Mehr zur Arthrose beim Pferd: Ursache, Verlauf und Behandlung
Welche Medikamente werden bei einer Injektion verabreicht?
Dein Tierarzt wählt das Medikament entsprechend deinem Pferd aus. Die intraartikuläre Injektion muss von einem Tierarzt und in einem möglichst sterilen Umfeld (geschoren, desinfiziert) durchgeführt werden, um dem Eintreten von Keimen in das Gelenk vorzubeugen.
Der Tierarzt kann dabei unterschiedliche Medikamente injizieren:
Kortikoide
Kortikoide wirken der Entzündung entgegen und sorgen somit für einen verlangsamteren Knorpelabbau. Sie haben zudem eine schmerzlindernd Wirkung. Der Einsatz von Kortikoiden ist umstritten, da sie häufig zu oft und in zu großen Dosen verabreicht werden, was dem Gelenk nur noch mehr schaden kann.
Hyaluronsäure
Die Hyaluronsäure ist verantwortlich für die Viskosität der Synovia verantwortlich. Die Injektion von Hyaluronsäure in ein entzündetes Gelenk, soll der Entzündung entgegenwirken und somit einem weiteren Knorpelschwund vorbeugen. Der Gedanken dahinter: Das Gelenk “ölen”!
Fun Fact: Die Hyaluronsäure wurde in Form einer intraartikulären Injektion als erstes beim Pferd getestet. 🐴💪🏻
IRAP
Eine IRAP-Therapie ist sehr teuer. Es handelt sich bei diesem Präparat um einen natürlichen Entzündungshemmer, der direkt aus dem Blut des Patienten gewonnen wird.
PRP (platelet rich plasma)
Das PRP- Wirkungsprinzips besteht in der Freisetzung verschiedener Wachstumsfaktoren aus Blutplättchen. Dieses Präparat wird ebenfalls direkt aus dem Blut des Patienten gewonnen und soll zur Regeneration des Gelenks beitragen.
Stammzellen
Bei diesem Verfahren werden Stammzellen injiziert. Bei Stammzellen handelt es sich um Zellen, die sich in andere Zellen, unter anderem in Zellen des Knorpelgewebes umwandeln können. Die soll zur Regeneration des Gewebes beitragen. Stammzellen können aus dem Knochenmark und anderen Geweben gewonnen werden.
Diese Methode wird heutzutage vorwiegend bei intratendinösen Injektionen angewendet.
Gibt es andere Behandlungsmethoden als Injektionen?
Ja! Die Mesotherapie und die Verabreichung von Bisphosponaten (Tildren® oder l’Osphos®). Weitere Informationen dazu findest du bald in einem neuen Artikel.
Welche Beschwerden auch immer dein Pferd haben mag, es ist sehr wichtig, dass diese schnellstmöglich von deinem Tierarzt behandelt werden. Nun weißt du immerhin, wie genau das Funktioniert.
Bis bald 🙂
Marine Slove, Tierärztin bei Equisense
Super geschriebener und informativer Artikel :-). Eine sehr gute Aufstellung. In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen
Hallo Christopher, danke! 🙂 Viel Spaß!