Warum es wichtig ist, die Intensität Deiner Trainingseinheit zu messen
Wir alle kennen die Situation: Du bist völlig außer Puste, aber dein Pferd hat keinen Tropfen Schweiß vergossen. Die Frage stellt sich: War die Trainingseinheit nun anstrengend für dein Pferd oder nicht?
Wir neigen häufig dazu, unser eigenes Empfinden mit dem des Pferdes zu verwechseln. Es ist jedoch sehr wichtig, die Trainingsintensität aus deiner Sicht und aus der deines Pferdes zu messen, um deine Ziele zu erreichen.
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Was ist die Intensität der Trainingseinheit?
Das Wort „Intensität“ ist sehr weitläufig und eher schwammig definiert. Eine Definition, die wir festhalten können, ist die von Eric Barrey (1992) : Intensität ist der Energieverbrauch geteilt durch die Zeit.
Und was ist nun der Energieverbrauch? Es ist die Menge an Energie, die der Körper des Pferdes bei der Ausführung einer bestimmten Übung verbraucht. Man könnte auch sagen: die Anzahl der verbrauchten Kalorien!
Eine intensive Trainingseinheit ist eine Einheit, bei der dein Pferd sehr viele Kalorien in einem relativ kurzen Zeitraum verbraucht. Beispiel: beim Cross! Ein Spaziergang von 4 Stunden im Schritt hingegen ist eher weniger intensiv (=eine niedrige Trainingsintensität) und dein Pferd verbraucht dabei, wenig Energie über einen langen Zeitraum hinweg.
Intensiv oder nicht, das Wichtige dabei ist, in erster Linie den reinen Energieverbrauch zu messen.
Warum ist es wichtig die Trainingsintensität zu messen?
Eine schlechte Einschätzung der Trainingsintensität kann unerwünschte Konsequenzen auf die Gesundheit deines Pferdes haben! Hier einige Beispiele solcher möglichen gesundheitlichen Probleme:
1. Übergewicht
Die Ernährung und die Problematik der Trainingsintensität sind eng miteinander verknüpft. Ein Ungleichgewicht der beiden Faktoren kann schnell zu einem Übergewicht führen. Und damit einhergehen Verletzungen (Bänder, Gelenke), Hufrehe und Verschlechterung der Leistungen.
2. Kreuzverschlag
Der Kreuzverschlag wird auch Lumbago genannt und durch eine unausgeglichene Trainingsintensität, die häufig zu brutal, zu intensiv oder zu schwierig ist, verursacht. Manche Pferde sind anfälliger dafür als andere, aber die häufigste Ursache für einen Kreuzverschlag sind eine schlecht angepasste Trainingsintensität und eine Fehlernährung. Ein Kreuzverschlag führt zu einer Ansammlung von Milchsäure in den Muskeln, die nicht ausgeschieden werden kann (meist aufgrund mangelnder Bewegung). Die Muskelzellen zerstören sich daraufhin selbst. Dies ist sehr schmerzhaft für das Pferd. Typische Symptome sind Bewegungsunfähigkeit und gleichzeitiges starkes Schwitzen.
3. Sehnenentzündungen, Gelenkerkrankungen oder Brüche
Sehnenentzündungen, Gelenkerkrankungen und Brüche können ebenfalls die Folge eines zu intensiven Trainings sein. Wir wissen zum Beispiel, dass das erste Vorderbein, dass nach einem Sprung über ein Hindernis auf den Boden aufsetzt, bis zu 4-mal das Gewicht des Pferdes auffangen kann. Es ist also nicht schwer sich vorzustellen, dass das häufige Wiederholen einer solchen Bewegung, zu Sehnenentzündungen und Gelenkproblemen führen kann. Nutze deinen Equisense Motion, um dem vorzubeugen!
4. Leistung
Abgesehen von der Vorbeugung von Krankheiten, dient die Messung der Intensität zudem der Messung der Leistung. Die Art des Trainings variiert je nach ausgeübter Disziplin. Betrachten wir beispielsweise Distanzpferde und Springpferde so beanspruchen diese nicht die gleiche Art von Muskelfasern. Distanzpferde benötigen Muskeln, die lange arbeiten können, jedoch nicht explosionsartig schnell bereit sind. Springpferde hingegen benötigen Muskeln, die schnell und für eine kurze Dauer verfügbar sind. Diese beiden Muskelarten sind extrem verschieden und müssen durch tägliches Training aufgebaut und gestärkt werden.
Auch interessant: Übungen zum Muskelaufbau – ohne Aufbauen von Cavalettis & Co.
Wie messe ich die Trainingsintensität?
Es gibt mehrere Arten die Intensität deiner Trainingseinheit zu messen. Du kannst dich dabei besonders auf die physiologischen Anzeichen seines Energieverbrauchs stützen. Es gibt invasive Methoden (Blutabnahme, um den Laktat-Wert zu messen) und nicht-invasive Methoden, die jedoch nicht sehr praktisch sind oder nicht sehr gut funktionieren. Ein Beispiel hierfür wäre VO2max, wofür das Pferd eine große Maske tragen muss, was nicht sehr gut funktioniert, oder die Herzfrequenz.
Equisense Motion hat hierfür eine indirekte Methode entwickelt mit der ganz einfacher die Zeit pro Gangart, die Anzahl der Sprünge, den Takt und das Maß der Aufrichtung gemessen wird und dies ohne grossen Aufwand.
Wir haben dein Interesse am Equisense Motion geweckt? Dann findest du hier ein paar interessante Fakten:
Wir wissen, dass es schwierig ist, die Intensität einer Trainingseinheit detailgenau zu messen! Von den 2000 Reitern, die den Equisense Motion nutzen, verbringt die Mehrheit von ihnen mehr als 50 % im Schritt. Es ist gut, mit seinem Pferd im Schritt zu arbeiten … Außer man versucht, an der Ausdauer zu arbeiten zum Beispiel! Wir neigen gerne dazu, die verbrachte Zeit mit der zurückgelegten Distanz zu verwechseln. Während 10 Durchläufe des Dressurvierecks im Schritt 10 Minuten brauchen, brauchen 10 Durchläufe des Dressurvierecks im Galopp nur 2 Minuten (Schätzwerte). Wir haben also das Gefühl, viel zu galoppieren.
Für deinen Trainer ist es ebenso schwierig, die Arbeitsbelastung deines Pferdes zu messen! Wir hatten die Gelegenheit, dies bei einem Seminar mit dem französischen Springreiter Philippe Rozier zu überprüfen. Wir haben dabei die 13 Teilnehmern mit einem Equisense Motion ausgestattet. Am Ende einer Trainingseinheit im Springreiten haben wir ihn nach der Anzahl der getätigten Sprünge gefragt. Seine Reaktion:
„Ich hätte nie darauf gewettet, dass wir zwischen 60 und 70 Sprünge innerhalb von 1,5 Stunden machen!“.
Du möchtest mehr über den Equisense Motion erfahren? Hier findest du weitere Infos.
Zum Abschluss haben wir noch ein paar Tipps für dich:
Du befindest dich in einer etwas ruhigeren Periode, in der du weniger springst oder weniger Zeit im Galopp verbringst? Vielleicht solltest du die Nahrungsration senken, um ein Übergewicht zu verhindern.
Dein Pferd hat dieses Wochenende 2 Tage auf dem Paddock verbracht? Für Montag kannst du dir vornehmen, 20 min. mit ihm zu laufen, bevor du 15 min. mit ihm trabst und höchstens 5 min. galoppierst, um einem Kreuzverschlag vorzubeugen.
Du nimmst eine Stunde Einzelunterricht im Hindernisreiten wenige Tage vor einem Wettbewerb? Überprüfe regelmäßig, dass du die Anzahl von 30 Sprüngen, die du zusammen mit deinem Trainer festgesetzt hast, nicht überschreitest, um eine Schwächung vor dem Wettbewerb am Sonntag zu vermeiden.
Du trainierst auf einen Distanzritt von 80 km hin? Du solltest eine bestimmte Zeit pro Gangart für deine Trainingseinheit einplanen, um dein Ziel zu erreichen.
Es fällt uns häufig schwer, unsere Frustration über ein etwas steifes Pferd zu kontrollieren. Wir neigen eher dazu, trotzdem weitermachen zu wollen, ohne dabei die vorherigen Trainingseinheiten mit einzuberechnen. Zudem haben wir es lieber, wenn unser Pferd ein wenig „flauschig“ und nicht zu „fit“ ist und geben ihm daher gerne ein wenig mehr Futter, ohne zu wissen, wie intensiv es eigentlich trainiert. Und wir sind uns nicht genau bewusst, wie viel Zeit wir in jeder Gangart verbringen weder wie viele Sprünge wir machen, obwohl genau dies der entscheidende Faktor sein sollte, um sein Pferd fit und gesund zu halten.
Bis bald zu unserem nächsten Artikel,
Camille Saute
R&D-Managerin bei Equisense