Pellets oder Müsli: Was ist das bessere Futtermittel?
Du hast sicherlich schon einmal diese Sätze gehört: „Ich füttere nur Müsli. Das ist besser für die Verdauung meines Pferdes.“ „Bei Müsli bin ich auf der sicheren Seite. Wer weiß, was in den Pellets drin ist!“ Doch ist an diesen Behauptungen wirklich etwas dran? Und ist das wirklich die erste Frage, die du dir bei der Fütterung deines Pferdes stellen sollte? Wir erklären es dir. 👉
📚 Unsere Tipps: Die 3 häufigsten Fehler bei der Fütterung
Table des matières
1. Was benötigt mein Pferd?
Das ist die erste Frage, die du dir bezüglich der Fütterung deines Pferdes stellten solltest! Dein Pferd ist ein eigenständiges Lebewesen, das spezifische Bedürfnisse hat. Ich denke, dass wir uns darüber einig sind 😉. Eine Zuchtstute auf der Weide bekommt nicht die gleiche Art und Menge an Futter wie ein Springpferd in der Hauptsaison. Die Fütterung deines Pferdes hängt vorrangig von diesen 3 Faktoren ab:
- Physiologisches Bedürfnis: Wachstum, Trächtigkeit, Aktivität usw.
- Körperbeschaffenheit: Ist dein Pferd eher mager oder übergewichtig?
- Arbeitsintensität: Handelt es sich um ein Turnierpferd mitten in der Turniersaison? Oder wird dein Pferd nur ein bis zweimal pro Woche leicht bis mäßig bewegt?
Dein Pferd ist zudem vielleicht mehr oder weniger anfällig für bestimmt Krankheiten, die durch eine bestimmte Ernährung verschlimmert werden können. Dazu gehören z. B. Magengeschwüre, Koliken und Hufrehe. In solchen Fällen sollte der Ernährungsplan angepasst werden, um einem Auftreten oder Rückfall vorzubeugen. All diese Faktoren sind bei der Fütterung des Pferdes miteinzubeziehen.
Mehr dazu: Was tun bei Koliken?
2. Welches Futtermittel ist gut für mein Pferd?
Das Futtermittel sollte qualitativ hochwertig UND an die Bedürfnisse deines Pferdes angepasst sein. Beides ist sehr wichtig!
Es bringt nichts, deinem Pferd das qualitativ hochwertigste Futter zu geben, wenn dieses nicht an die Bedürfnisse deines Pferdes angepasst ist.
Bei uns Menschen ist das genau so: Stell dir vor, du würdest einem Bänker, der ab und zu ein wenig Sport treibt, jedoch die meiste Zeit sitzend verbringt, den Ernährungsplan von Usain Bolt geben. Der Ernährungsplan wäre in keinem Fall angemessen. Heutzutage findet man ein großes Angebot an Pferdefuttermittel. Da ist für jedes Pferd etwas dabei 😊
2.1 Die Qualität des Futters 🥑🥕🍔🍟
Wie stellt man also fest, ob das Futter von guter Qualität ist? Hier wird das Ganze etwas schwieriger. Die Paketaufschrift enthält wichtige, jedoch noch lange nicht alle Informationen dazu.
Definition: Ein gutes Futtermittel besteht aus einer Mischung von unterschiedlichen Rohstoffen, deren Nährstoffeigenschaften (Prozentsatz jedes Bestandteils) bekannt sind und bei dem kein Gesundheitsrisiko besteht (Kontaminierung mit Pilzen oder Mykotoxinen z. B.). Wenn du dein Futtermittel also stets bei einer bestimmten Marke (also bei einem bestimmten Hersteller) kaufst, bedeutet das, dass du seinen Kenntnissen über die verwendeten Rohstoffe und seiner Fähigkeit, diese richtig zu mischen, vertraust. Du gehst davon aus, dass dein Produkt immer den selben Nährwert hat.
Achtung! Eine feststehende Formel (das gleiche Rohstoff-Verhältnis) bedeutet nämlich noch lange nicht, dass das Futtermittel stets den selben Nährwert hat. Der Nährwert der Rohstoffe kann schwanken. Beim Hafer z. B. kann der Stärkegehalt je nach Herkunft um bis zu 11% variieren! Und das ist nur eines von vielen Beispielen …
Bei einem guten Futtermittel müssen also 2 wesentliche Dinge beachtet werden:
- die Rohstoffe (Prozentsatz jedes Bestandteils im Futtermittel)
- der Nährwert (u.a. Energie-, Protein- und Vitamingehalt, die den Bedarf des Pferdes decken)
Die Marke Destrier z. B. führt jedes Jahr über 40 000 Analysen an jedem Fabrikationsstandort durch, um die Qualität ihres Futtermittels zu garantieren.
2.2 Die Quantität des Futters 🥗🥗🥗🥗
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Quantität, also die Menge an Futter, die wir unserem Pferd bereitstellen. Nehmen wir noch einmal unseren Bänker als Beispiel. Dieses Mal geben wir ihm den Ernährungsplan von Teddy Riner (2,04m und 139 kg). Du erkennst sicherlich jetzt schon, dass das Ganze problematisch wird …
Beim Pferd ist es genau das gleiche. Es ist wichtig, dass wir die Futtermenge so anpassen, dass der Bedarf unseres Pferdes gedeckt ist. Die Gabe von zu viel oder zu wenig Futter soll dabei vermieden werden. Die Menge an Futter ist abhängig vom Gewicht, der Beschaffenheit und der Arbeitsintensität des Pferdes
💡Du findest alle wichtigen Informationen dazu auf den Seiten der Marken. Diese helfen dir dabei, die richtige Menge für dein Pferd zu bestimmen.
📚Unbedingt lesen: Die Risiken von Übergewicht beim Pferd!
3. Pellets- oder Müslifütterung also? 🧐
Wie du sicherlich gemerkt hast, haben wir noch gar nicht darüber gesprochen, welches Futtermittel denn nun das richtige für dein Pferd ist 🙃. Warum? Weil diese Fragen in Wirklichkeit erst nach vielen anderen kommt. Sie bleibt dennoch eine wichtige, grundlegende Frage, auf die wir natürlich auf eine Antwort haben.
3.1 Unterschiede von Pellets und Müsli
Bei Pellets handelt es sich um Rohstoffe, die gemischt, zerkleinert und gepresst werden. Beim Müsli handelt es sich um die gleichen Rohstoffe. Hierbei bleibt ein Großteil der Bestandteile jedoch im ganzen Zustand (vor allem das Getreide). Das Müsli ist somit aufwendiger in der Herstellung, was den großen Preisunterschied erklärt. 💸
Es handelt sich also bei beiden Futtermitteln um die gleichen Rohstoffe! Der Hersteller ist bei der Mischung des Müslis zudem eingeschränkt, da ein bestimmter Anteil an Getreide vorgeschrieben ist, um das gewünschte Endresultat zu erhalten!
3.2 Welche Vorteile also? 🤔
Jetzt stellst du dir sicherlich die Frage, welche Vorteile das eine oder andere Futtermittel denn hat? Was den Nährwert angeht, keinen! Du hast vielleicht schon gehört, dass die „Flocken“ die Verdaulichkeit der Stärke fördern. Das stimmt, wenn man das mit purer Stärke vergleicht. Die Ergebnisse der Pellets sind jedoch vergleichbar mit denen des Müslis.
Fazit: Pellets sowie Müsli wirken fördernd auf die Verdauung der Stärke [1][2].
Generell ist es so, dass ein Pferd am Müsli länger kauen muss als an den Pellets, was den Speichelfluss anregt und besser für seine Verdauung ist. Pferden, die Schwierigkeiten dabei haben, ihren Teller leer zu essen, hilft häufig die Ummantelung des Müslis mit Melasse. Die Pellets können auch Melasse enthalten. Diese befindet sich jedoch im Inneren und hat daher nicht den gleichen Effekt.
4. Fazit
Selbst wenn die Inhaltsstoffe bei den Pellets nicht unbedingt sichtbar sind, gibt es keinen Grund, diesen mehr oder weniger zu misstrauen als denen im Müsli. Du solltest dich auf jeden Fall wohl mit dem Futtermittel fühlen, das du deinem Pferd gibst! Wenn du dich besser dabei fühlst deinem Pferd Müsli zu geben, da dich das an dein eigenes Frühstück erinnert, warum also nicht 😉. Das bleibt jedem selbst überlassen …
Jetzt weißt du Bescheid! Das Wichtigste ist also, dass du das Futter an den Bedarf deines Pferdes anpasst und ihm nur qualitativ hochwertige Futtermittel gibst. Ob Müsli oder Pellets … das ist Geschmackssache … und bleibt dir überlassen 🐴
Übrigens: Weißt du, wie lange das Heu eigentlich gewässert werden sollte? Und ja, es macht einen großen Unterschied!
Marine Slove,
Tierärztin und Ernährungsberaterin bei Destrier