6 originelle Übungen für das Stechen
Wir haben bereits viele Übungen zum Muskelaufbau im Programm, sei es mit Seitengängen oder Bodenstangen. Jetzt gibt es endlich auch etwas für die Springreiter unter euch, die das Stechen vorbereiten wollen! Wir haben ein Trainingsprogramm aus 6 Übungen zusammengestellt, mit dem du bestens auf alle möglichen Schwierigkeiten beim Springen vorbereitet bist.
Table des matières
Die 4 Hauptziele zur Vorbereitung auf das Stechen
Mit Hilfe der Übungen wird an den folgenden Punkten gearbeitet:
- das Pferd unter Kontrolle haben (Tempo, Takt, Raumgriff)
- enge Biegungen reiten
- schräg springen
- seitlich über Hindernisse springen
Die folgenden 6 Übungen orientieren sich daher an diesen Zielen.
Alle diese Übungen und ein komplettes Stechen Programm sind auf unserer mobilen App verfügbar. Es ist kostenlos und du kannst es auch verwenden, wenn du den Equisense Motion Sport Sensor nicht hast.
Übung #1 – Der Teufelskreis
Auch wenn bei dieser Übung nicht gesprungen wird, ist sie trotzdem sehr hilfreich für Springreiter. Ziel dieser Übung ist es, in jeder Situation die Kontrolle über das Pferd zu behalten. Und das auch unter Druck und in einem verstärkten Galopp, wie es auch bei Turnieren oft der Fall ist.
Und so geht’s
- Galoppiere auf einem Zirkel von etwa 20 m Durchmesser.
- Reiten dann 3 Galoppsprünge im Schulterherein. Das Pferd geht gut an den Schenkelhilfen, ist losgelassen und die Hinterhand wird aktiviert.
- Stelle dein Pferd für 3 Galoppsprünge nach außen. Dadurch gewinnt das Pferd an Losgelassenheit und an Gleichgewicht.
- Stelle dein Pferd für 3 Galoppsprünge gerade. ´
- Nimm die Hände nach vorne und gebe deinem Pferd für 3 Galoppsprünge die Zügel. Dabei soll es nicht auseinanderfallen.
- Nimm die Zügel und den Kontakt wieder auf, verstärke das Tempo und wiederhole die gesamte Übung.
Ziel ist es, das Tempo Runde für Runde zu verstärken. Darunter soll aber nicht die exakte Ausführung der Übung leiden. Dafür ist es wichtig, dass dein Pferd losgelassen ist und sich auf dich und deine Hilfen konzentriert, und das trotz des erhöhten Tempos.
Da können Pferd und Reiter schonmal ins Schwitzen kommen. Und wie immer gilt: Handwechsel nicht vergessen!
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Übung #2 – Veränderung der Schrittlänge auf einer Bahn
Diese Übung dient dazu, dass du auf einer Linie mit mehreren Hindernissen an Kontrolle gewinnst. Du solltest in der Lage sein, den Raumgriff jederzeit zu verändern und genau zu bestimmen, ob das Pferd einen Galoppsprung mehr oder weniger zwischen 2 Hindernissen machen soll.
Bau dazu 3 nicht zu hohe Hindernisse in einem Abstand von 16 bis 20 m auf einer Linie auf. Der Sinn hinter dieser Übung ist, dass du übst, die Anzahl der Zwischenschritte zu variieren und das Verletzungsrisiko dabei so gering wie möglich zu halten.
Mache zuerst jeweils 5 Galoppsprünge zwischen den beiden Hindernissen. Dann geht die eigentliche Arbeit los: Mache 4 und 4 Sprünge, dann 6 und 6. Anschließend 5 und 4, 5 und 6, 4 und 5, 6 und 4 und zum Schluss 4 und 6.
Zum Schluss wird es immer schwieriger, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Achte darauf, das Tempo mit Gewichtshilfen, also mit Rücken und Schulter anzugeben und nicht einfach nur die Zügel zu benutzen. Du hast keine Zeit, dich nach einem Sprung auszuruhen, denn der nächste muss sofort nach der Landung vorbereitet werden.
Vereinfachte Variante
Das Ganze funktioniert natürlich auch mit Bodenstangen. Da kann absolut nichts schiefgehen, der Trainingseffekt ist aber fast der gleiche.
Übung #3 – Enge Wendungen
Ein weiterer wichtiger Punkt, an dem man z.B. auch zur Vorbereitung auf ein Turnier arbeiten sollte, ist das Reiten enger Wendungen. Dazu kannst du erst durch die Länge der Bahn reiten und die Biegung dann mit jedem Mal enger werden lassen, sodass du nicht mehr auf der Mittellinie reitest, sondern parallel zu ihr.
Wenn du den Schwierigkeitsgrad noch weiter erhöhen möchtest, kannst du das Ganze noch mit Verstärkungen kombinieren. Dabei solltest du das Tempo vor der Biegung verstärken, in der Biegung zurücknehmen und anschließend wieder verstärken.
Das Platzieren von Pylonen oder Bodenstangen macht das Reiten der engen Wendungen etwas einfacher.
Reite die Übung so exakt wie möglich aus. Das Pferd soll im Gleichgewicht sein und gut an den Hilfen gehen.
Übung #4 – Springen im Quadrat
Diese Übung verbindet die Ziele der vorherigen Übungen. Es geht sowohl um Kontrolle als auch um enge Wendungen.
Es kommt bei einem Stechen unter Zeitdruck oft vor, dass man direkt vor oder nach einem Hindernis eng wenden muss. Darauf wirst du mit dieser Übung bestens vorbereitet.
Baue 4 Hindernisse in einem Quadrat mit etwa 16–20 m Seitenlänge auf. Reite zunächst auf dem Zirkel und springe dabei über alle Hindernisse. Lasse den Zirkel Runde für Runde mehr und mehr zu einem Quadrat werden. Auch hier kann es helfen, Bodenstangen zu platzieren.
Reite das Quadrat so exakt wie möglich aus.
Übung #5 – Die schräge Linie
Auch das will gelernt sein!
Diese Übung besteht aus 4 Hindernissen, die auf einer Diagonalen platziert sind. Je mehr Hindernisse man hintereinander platziert, desto mehr macht sich die Schräge bemerkbar und desto schwieriger wird das Ganze natürlich auch. Daher reicht es, erstmal mit 3 Hindernissen anzufangen und sich dann nach und nach zu steigern.
Noch mehr Übungen: Muskelaufbau mal anders
Übung #6 – Das Dreieck
Auch hier kann das Hindernis schräg übersprungen werden und es ist präzises Anreiten gefragt.
Baue einen Fächersprung auf. Diesen wirst du an verschiedenen Stellen anreiten, verwende daher am besten einen Unterbau, um dir das Anreiten an einer bestimmten Stelle zu vereinfachen. Dafür kannst du aber auch einfach einen Stuhl nehmen oder mehrfarbige Stangen verwenden, das vereinfacht das Anreiten genauso.
Das Hindernis soll auf verschiedene Arten angeritten werden:
- Zuerst gerade anreiten und ganz rechts überspringen. Dies ist für das Pferd die einfachste Variante.
- Reite dann die Mitte des Hindernisses an, auch hier gerade. Dabei wird der Sprung schon etwas länger.
- Reiten dann das Hindernis mittig und schräg an. Dabei ist der Sprung noch länger. Sei konzentriert und stelle dein Pferd richtig, damit es nicht verweigert.
- Wiederhole die Übung. Du kannst den Winkel des Fächers variieren.
Hast du eine dieser Übungen ausprobiert und sie hat dir gefallen? Dann schick uns Fotos oder noch besser Videos von deinem Training!
Bis bald und viel Spaß!
Camille Saute
R&D-Managerin bei Equisense
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