Anweiden: Mit diesen 7 Tipps klappt es!
Der Juli ist da und die meisten Turniere sind bereits vorbei. Für einige Pferde bedeutet dies, dass sie die nächsten paar Wochen auf der Weide verbringen dürfen. Bei Pferden, die das restliche Jahr über in der Box sind, sollte das Anweiden jedoch gut vorbereitet werden! Hier 7 Tipps, um dein Pferd sorgenlos auf die Ferien vorzubereiten.🏖
Table des matières
- #1 – Passe seine Ernährung in 8-10 Tagen an 🍔 + 🍟 ==> 🥕+🥒+🥦
- #2 – Lass dein Pferd nach der Arbeit auf die Weide
- #3 – Stelle dein Pferd mit anderen auf die Weide 👯
- #4 – Finde einen guten Fliegenschutz
- #5 – Nutze eine Fliegendecke und -Maske 👨🚀
- #6 – Mindere langsam das Arbeitspensum
- #7 – Lass den Hufschmied kommen
#1 – Passe seine Ernährung in 8-10 Tagen an 🍔 + 🍟 ==> 🥕+🥒+🥦
⏩ Zu diesem Thema: So stimmst du die Ernährung auf den Bedarf deines Pferdes ab!
Ich habe euch in anderen Artikeln bereits einiges zum Thema Ernährung erzählt. Die Anpassung der Ernährung an den Bedarf des Pferdes ist jedoch noch nicht zur Gewohnheit geworden. Dabei ist sie sehr wichtig. Vor allem, wenn es ums Anweiden geht!
Eine plötzliche Ernährungsumstellung ist für dein Pferd so wie für dich eine Reise ans andere Ende der Welt. Es bedarf einer gewissen Anpassungszeit… Dein Pferd kann zu Beginn unter Verdauungsstörungen leiden. 💩
Es ist also unbedingt notwendig, dass du dir 8 bis 10 Tage Zeit nimmst, um seine Ernährung vor dem Anweiden nach und nach umzustellen.
📚 Mehr dazu: Die 3 häufigste Fehler bei der Fütterung
So funktioniert die Umstellung:
1/ Dein Pferd frisst auch weiterhin Ergänzungsfutter
In diesem Fall kein Problem. Denke lediglich daran, die Ration nach und nach zu verringern. Weniger Bewegung bedeutet auch weniger Futter! Sonst droht das Dickwerden!
📚 Mehr dazu: Die schlimmen Folgen von Übergewicht beim Pferd
2/ Dein Pferd frisst weiterhin Ergänzungsfutter, aber andere Pellets
In diesem Fall vermische nach und nach die neuen Pellets mit den alten, um einen sanften Übergang vor dem Anweiden zu schaffen.
3/ Dein Pferd wird sich 100% von frischem Gras ernähren
In diesem Fall vermindere die Ration und ersetze den Rest durch Heu, bevor dein Pferd auf der Weide zu Gräsern übergeht.
#2 – Lass dein Pferd nach der Arbeit auf die Weide
Wenn dein Pferd den Rest des Jahres nicht auf die Weide geht, dann ist es auch hier wichtig, das Anweiden schonend zu gestalten.
Der Gedanke dahinter ist, dein Pferd vor sich selbst zu schützen und Verletzungen vorzubeugen. Lass es auf einen kleine Weidenbereich nach einem anstrengenden Training. Wenn dein Pferd bereits müde von der Arbeit ist, dann sollte es weniger dazu neigen, wie wild “herumzutoben”. Solltest du dir unsicher sein, dann bringe ruhig auch Schützer an. Wie sagt man so schön: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Hierbei solltest du natürlich nicht zu weit gehen. Pferde sind expressive Tiere und möchten sich ab und an auch einmal wie Pferde verhalten dürfen. Du solltest es also nicht daran hindern, dass sich frei bewegen möchte… und das auf seine Art!
#3 – Stelle dein Pferd mit anderen auf die Weide 👯
Auf der Weide wird dein Pferd vielen anderen Pferden begegnen. Du solltest es darauf vorbereiten.
Wie bereits in einem anderen Artikel erwähnt, ist sozialer Kontakt für Pferde sehr wichtig. Aus Angst sich zu verletzten neigen wir hin und wieder dazu, unsere Pferde daran zu hindern sich zu beschnuppern und aneinander zu schubbern. Das ist falsch!
Indem wir unsere Pferde daran hindern, sich einander zu nähern, kreieren wir Pferde, die irgendwie “socially awkward” sind. Und Pferde, die nie in Kontakt mit anderen Pferden sind, können die Regeln des Zusammenlebens nicht kennen.
Gewöhne dein Pferd beim Anweiden also daran, mit anderen Pferdefreunden auf der Weide zu sein. Lass sie sich beschnuppern und ein paar Zärtlichkeiten austauschen. Finde deinem Pferd einen Freund, mit dem es sich gut versteht und stelle die beiden zusammen raus. Das ist ein guter Anfang!
Mehr zu sozialen Kontakten: 20 Kriterien für einen guten Reitstall
#4 – Finde einen guten Fliegenschutz
Es gibt viele verschiedene Fliegensprays auf dem Markt. Ihre Wirkung ist nur relativ kurz, da sie durch den Schweiß des Pferdes verdünnt werden. Sie müssen also regelmäßig neu aufgetragen werden. Achte dabei genau auf die Anweisungen zur Verdünnung!
„Als Tierärztin sehe ich jedes Jahr viele Fälle von Vergiftung beim Pferd.” Marine Slove, Tierärztin
Teste das Produkt zudem an einer kleinen Stelle auf dem Fell deines Pferdes, um sicherzustellen, dass es nicht allergisch reagiert. Man denkt immer, dass das ja eh nicht passiert, aber ich hatte schon die ein oder andere böse Überraschung mit meiner Stute…
Mehr dazu: 6 Fakten zum Sommerekzem
#5 – Nutze eine Fliegendecke und -Maske 👨🚀
Es sieht nicht besonders toll aus, machen wir uns einmal nichts vor. Aber es ist viel angenehmer für dein Pferd als den ganzen Tag über gestochen zu werden.
Nutze eine engmaschige Fliegendecke, die sowohl den Hals auch den Bauch schützt. Somit schützt du dein Pferd auch vor den aggressivsten Insekten wie Bremsen.
Bei der Fliegenmaske gilt genau das gleiche. Es mag vielleicht nicht sonderlich schön aussehen, garantiert deinem Pferd aber seine Ruhe.🐝
#6 – Mindere langsam das Arbeitspensum
Hier gilt das gleiche wie bei der Ernährungsumstellung. Beim Anweiden sollte auch das Arbeitspensum nach und nach angepasst werden. Daran sollten wir häufiger denken!
Um einem Kreuzverschlag vorzubeugen, solltest du die Arbeit deines Pferdes langsam verringern. Nutze die Ernährungsumstellung, um gleichzeitig, das Arbeitspensum anzupassen. 8 bis 10 Tage sind hierbei ausreichend.
So gehst du vor: Verringere die Zeit im Galopp, behalte jedoch die gesamte Trainingsdauer bei. Verringere im Anschluss die Dauer deines Trainings. Dein Ziel ist es, auf Einheiten von 20 Minuten zu kommen.
Nutze den Equisense Motion, um das Arbeitspensum langsam herunterzuschrauben. Du kannst somit überprüfen, wie viel Zeit du während deines Trainings im Galopp verbringst und wie lang deine Einheit insgesamt dauert. Du kannst somit gezielt darauf achten, diese Zeiten zu reduzieren.
Mehr dazu: Wozu dient der Equisense Motion?
#7 – Lass den Hufschmied kommen
Vor dem Anweiden lass den Hufschmied kommen, um zumindest die hinteren Hufe entfernen zu lassen. Das ist immer besser, wenn dein Pferd zusammen mit anderen auf die Weide geht.
Solltest du die Gelegenheit nutzen, um die vorderen Hufeisen erneuern zu lassen, dann warne deinen Hufschmied vor. Es ist gut möglich, dass er einige Anpassung, wie stärkere Nägel z. B. vornehmen möchte.
Ist dein Pferd nicht beschlagen, dann lass den Podologen kommen, um die Hufe deines Pferdes auf die Ferien vorzubereiten! Toll, so eine Pediküre oder?
Mehr dazu: 10 Fakten zum Hufeisen!
—
So, genug erzählt. Auf geht’s in die Ferien! Bis in ein paar Wochen!
Schöne Ferien!
Camille Saute
Mitbegründerin von Equisense