Du hast dich bestimmt auch schon gefragt, wie andere Reiter das nur machen, so einen tollen Waschbrettbauch zu haben. Gehen sie gleichzeitig ins Fitnessstudio? Wir haben für dich nachgefragt! Der Trick liegt ganz einfach darin, die richtigen Übungen zu machen. 😱

Wir sprechen in diesem Blog häufig vom Muskelaufbau beim Pferd, jedoch nur selten von dem des Reiters. Das soll sich nun ändern. Hier einige Übungen zum Muskelaufbau für faule Reiter, die dir im Nullkommanichts dabei helfen, an deinem Sitz und deiner Beweglichkeit zu arbeiten.

Es geht also direkt los mit den Übungen 👉

Übung #1 – Schritt und Galopp ohne Steigbügel

Eine relativ grundlegende Übung, an die du jedoch nicht unbedingt denkst (oder die du auch gerne mal vergisst 😉 )…

Ich baue die Übung in mein Programm ein, indem ich einmal wöchentlich eine ganze Trainingseinheit ohne Steigbügel reite, um an meinem Sitz und meinen Beinen zu arbeiten (und natürlich gleichzeitig an meinem Muskelaufbau). Die Steigbügel sind dabei nicht gekreuzt, sondern ganz einfach komplett vom Sattel entfernt. Somit verhinderst du, dass die Zügel sich darin verheddern und auf die Schultern deines Pferdes schlagen. Du erinnerst dich bestimmt an die Kinder auf ihrem Shetlandpony ganz ohne Steigbügel, selbst beim Springreiten. Genau so mache ich es. Eine Einheit pro Woche ohne Steigbügel.

Du solltest mit einer Einheit im Schritt und Galopp beginnen und das Traben erst einmal auslassen. Eine typische Trainingseinheit könnte so aussehen:

• 5-10 min. im Schritt mit langen Zügeln zur Entspannung und zum Quatschen mit den Freundinnen…
• 10 min. Arbeit an den Übergängen (Mittelschritt – Stand – versammelter Schritt – Rückwärtsrichten, Verlangsamen, Versammeln…) dann Dehnübungen (seitliche Dehnung des Halses, Heben und Senken des Genicks…)
• 10 – 15 min. Arbeit auf zwei Hufschlägen: Schenkelweichen, Schulterherein, Traversale, Halbe Drehung um die Hüfte, seitliche Schritte…
• 10 min. Arbeit im Galopp in beide Richtungen mit Galoppwechseln und Übergängen im Schultervor, Travers…

Vergiss dabei nicht, dass du mit deinem Equisense Motion Essential dein Training messen und deine Aktivität überprüfen kannst:

Ohne Steigbügel ist das alles wirklich einfacher (finde ich) und es hilft dir zudem dabei, an deiner Position und deinem Sitz zu arbeiten. Die 30 ersten Minuten im Schritt helfen dir dabei, dich ein wenig daran zu gewöhnen, bevor du zum Galopp wechselst. Nach und nach kannst du den Trab hinzufügen. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass du einen viel besseren Sitz und eine bessere Haltung gewonnen hast.

Damit auch dein Pferd seine Bikinifigur erreicht: Muskelaufbau mit Hindernissen

Übung #2 – Variation der Haltung im Trab ohne Steigbügel

Die Übung trainiert sowohl die Muskeln deines Pferdes als auch deine eigenen. Für die Übung reitest du einfach im Trab und ohne Steigbügel ganz Bahn in einem großen Zirkel oder einer Acht und variierst dabei zwischen 5 Schritten, während denen dein Pferd sein Genick so hoch wie möglich hält, und 5 Schritte, während es seinen Hals so niedrig wie möglich hält. Halte den Takt gleich. Falls du dir unsicher bist, nutze den Equisense Motion, um deine Taktreinheit zu überprüfen.

Du wirst feststellen, dass die Empfindungen zwischen dem Trab mit hohem Genick und mit niedrigem Hals sich sehr unterschiedlich anfühlen. Es liegt an dir, deinen Sitz anzupassen, damit du jederzeit richtig sitzt.

Gut zu wissen: Wie sich das Training auf die Muskeln deines Pferdes auswirkt

Übung #3 – Nichts tun!!!

(Übung von Pierre Beaupère)

Ja, Nichtstun ist manchmal doch nützlich! Ich persönlich finde es relativ schwierig nichts zu tun. Die Übung besteht darin, so lange wie möglich auf dem Pferd zu bleiben, Zügel entspannt, Hände auf dem Widerrist, ohne dass das Pferd schneller oder langsamer wird oder die Kurven schneidet. Falls nötig, richte dein Pferd gerade, nimm einen guten Takt und eine gute Schrittweite ein und beginne damit, nichts zu tun.

Die Übung dient dazu, zu erlernen, ruhig deine Haltung einzunehmen und in ihr zu bleiben, an Beweglichkeit zu gewinnen, deine Reflexe zu kontrollieren und deinem Pferd beizubringen, sich selbst zu überlassen.

Du kannst dabei auch deine Augen schließen und sie so lang wie möglich geschlossen halten. Konzentriere dich auf die Empfindungen im Sattel.

Übung #4 – Gleichgewicht halten beim Durchlaufen des Dressurvierecks und über Bodenstangen im Trab

“Zu einfach” wirst du dir denken. Dann versuche doch 3 Mal das Dressurviereck entlang zu reiten, ohne dabei deine Knie zusammenzudrücken. Deine Schultern, Hüfte und Absätze bleiben im Lot auf einer Linie. Dann reden wir weiter 😉

Los geht’s. Verkürze also deine Steigbügel um 3 Löcher und halte so lang wie möglich dein Gleichgewicht.

Um das Ganze noch ein wenig anspruchsvoller zu gestalten, kannst du zusätzlich einige Bodenstangen im Abstand von 1,30 m auf dem Boden platzieren. Das bringt ein wenig Unruhe ins Spiel und ändert die Aufrichtung. Du musst also sehr flexibel bleiben, um diese Übung meistern zu können. Kleiner Tipp: fixiere einen Punkt in der Ferne, um nicht nach vorne überzukippen.

Mehr Übungsideen: Muskelaufbau – ganz ohne Vorbereitung

Übung #5 – Triplebarre ohne Steigbügel, optional ohne Hände und mit geschlossenen Augen

Jetzt sind wir so weit gekommen, da können wir auch noch einen drauflegen! Diese Übung habe ich als Kind häufig gemacht (danke Diane Strat). Ich weiß nicht, ob ich sie heute noch hinbekäme, aber ich stelle dich vor die Herausforderung. Stelle eine Triplebarre oder eine einfache Stange in 80 cm auf und springe einige Durchgänge zunächst ohne Steigbügel, dann, wenn du bereit dazu bist, mache einen Knoten in deine Zügel und versuche das Ganze zusätzlich ohne Hände. Wenn das für dich zu einfach ist, versuche das gleiche ohne Steigbügel und mit geschlossenen Augen bis 3 Schritte vor dem Absprung.

Glaubt mir, damit lernst du mit Sicherheit, deine Sprünge vorherzusehen, die nötigen Hilfen zu geben und die Schritte zu zählen!

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📚 Weiterlesen: Leichttraben – so funktioniert’s!

Bis bald zu einem neuen Artikel
Camille Saute
R&D-Managerin bei Equisense